Würdigung für sowjetische Kriegsgefangene

In den letzten beiden Septemberwochen besuchten die 10c und 10d sowie die 10b und 10e gemeinsam das Kriegsgefangenen-Mannschafts-Stammlager (Stalag) X B Sandbostel. Den Weg dorthin legten die Schüler und Lehrkräfte mit dem Fahrrad zurück. Angekommen in Sandbostel, wurden die Schüler klassenweise einem Mitarbeiter der Gedenkstätte zugeordnet, der ihnen sehr lebendig ein paar grundlegende Informationen zu dem Lager näherbrachte. Im Zuge dessen sollten die Schüler Fotos auswählen, die ihrer Meinung nach einem typischen Lagerleben entsprechen, wie auch solche, die ihnen besonders untypisch erschienen. So kam es schnell zu einem intensiven Austausch über das damalige Leben im Kriegsgefangenenlager Sandbostel. Im Anschluss hieran besichtigten die Klassen das weitläufige Gelände mitsamt der noch erhaltenen Baracken. Die Schüler erhielten auf anschauliche Art und Weise einen Eindruck, wie die Kriegsgefangenen während des Zweiten Weltkrieges im Lager leben mussten. Ihnen wurde zudem verdeutlicht, dass die Gefangenen, je nach Herkunft, sehr unterschiedlich behandelt wurden. Beispielsweise erging es den Franzosen um einiges besser als den Sowjets, unter anderem hinsichtlich der Nahrungsmittelversorgung. Ein weiterer Programm-punkt des Vormittags war das Namensziegelprojekt.

Um die zahlreichen verstorbenen sowjetischen Kriegsgefangenen, die lediglich in Massengräbern auf dem Lagerfriedhof begraben wurden, angemessen zu würdigen, werden Namensziegel angefertigt. In Zweierteams gestalteten die Schüler auf Basis einer Personalkarte und nach strengen Vorgaben ihren eigenen Tonziegel. Abschließend besichtigten die Klassen noch die Massen- und Einzelgräber auf dem Lagerfriedhof. Auch hier wurden die gravierenden Unterschiede, die zwischen den Nationen gemacht wurden, deutlich. Das Schildern persönlicher Einzelschicksale veranschaulichte den Schülern die Vergangenheit des Kriegsgefangenenlagers Sandbostel.

Text: Sabrina Heitsch