Am 17. Juni besuchten die 10. Klassen die Gedenkstätte Lager Sandbostel. Während des etwa dreistündigen Aufenthaltes erhielten die Schüler:innen klassenweise je eine Führung über das Gelände und hatten danach noch Gelegenheit, sich die Dauerausstellung anzusehen.
Zu Beginn der Führung schauten sich die Zehntklässler:innen gemeinsam verschiedene historische Fotografien an. Dabei stellte sich schnell heraus, dass einige der Fotos eher unerwartete Motive zeigten und es sich dabei um Propagandaaufnahmen handelte.
Bei der anschließenden Führung durch die verschiedenen Bereiche des ehemaligen Kriegsgefangenenlagers wurde deutlich, dass sich die Lebensbedingungen der Kriegsgefangenen stark unterschieden, je nach Herkunft und Nationalität. Entsprechend der Rassenideologie der Nationalsozialisten wurden Menschen aus der ehemaligen Sowjetunion besonders schlecht behandelt, da sie als minderwertig galten. Dies zeigte sich zum Beispiel an den nicht isolierten und unbeheizten Unterkünften sowie an der katastrophal schlechten Lebensmittelversorgung. Hunger und ansteckende Krankheiten waren an der Tagesordnung und kosteten vielen Insassen das Leben.
Die Schüler:innen erfuhren, dass gegen Kriegsende auch KZ-Häftlinge aus Hamburg oder Bremen nach Sandbostel genracht wurden bzw. sie viele Kilometer dorthin laufen mussten. Viele überlebten den Marsch zum Lager nicht, andere wurden danach tagelang auf dem abgeriegelten Gelände sich selbst überlassen und starben an den Folgen.
Zum Abschluss der Führung sahen die Schüler:innen eine Filmdokumentation über die Befreiung des Kriegsgefangenenlagers, worin auch mehrere Zeitzeug:innen zu Wort kamen. Insgesamt war es ein sehr informativer Vormittag zu einem ernsten und wichtigen Kapitel der deutschen Geschichte. Einige der Eindrücke dürften in den Köpfen noch eine Weile nachhallen.
Text und Fotos: Krs