Geburtsstunde Europas – 70 Jahre Schuman-Plan

Am 9. Mai jährt sich die Bekanntgabe des Schuman-Planes und damit die Geburtsstunde unserer heutigen Europäischen Union zum 70. Mal. Mit einer multimedialen und live kommentierten Zeitreise führte der Politologe und Journalist Ingo Espenschied die Zuhörer*innen im Gnarrenburger Bürgerhaus durch die Geschichte der Europäischen Union. Mit dabei waren auch die Klassen 9a und 10a der Oste-Hamme-Schule.

Mit dem Schuman-Plan leitete der französische Außenminister Robert Schuman eine neue Ära in der europäischen Politik nach dem Zweiten Weltkrieg ein. Ausgerechnet Frankreich, das historisch lange als „Erbfeind“ der Deutschen galt, suchte den Schulterschluss mit Deutschland und schlug zunächst eine Zusammenarbeit in der Kohle- und Stahlproduktion vor. Der erste Schritt zur europäischen Einigung war damit getan.

Espenschied zeichnete in seinem lebendigen Vortrag die Geschichte der EU von 1950 bis heute nach. Dabei warf er auch einen Blick auf das Leben der Gründerväter der EU. Neben Robert Schuman wurde vor allem der erste deutsche Bundeskanzler Konrad Adenauer hervorgehoben, der maßgeblich daran beteiligt war, den „Motor“ des europäischen Einigungsprozesses in Gang zu setzen.

Krisen und Nationalismen machten Europa im Laufe der letzten Jahrzehnte immer wieder zu schaffen. „Die Europäische Union ist ein Prozess“, sagte Espenschied. „Wir brauchen Europa, gerade heute in einer globalisierten Welt.“ Angesichts globaler Fragen habe Deutschland allein kein strategisches Gewicht. „Wir haben nur dann eine Zukunft, wenn wir mit unseren europäischen Nachbarn zusammenarbeiten.“

Der Vortrag wurde kurzweilig untermalt von dokumentarischen Filmausschnitten und Fotografien, die auf eine Videoleinwand projiziert wurden. Im Anschluss stellte sich der Referent den Fragen aus dem Publikum.

Text und Foto: Krs