Gemeinsam für Toleranz und gegen Diskriminierung

Aus Anlass des 80. Jahrestages der „Reichspogromnacht“ setzten sich die Schülerinnen und Schüler der Oste-Hamme-Schule in verschiedenen Projekten für mehr Toleranz und gegen Diskriminierung ein. Der Projekttag „Schule ohne Rassismus“ findet jedes Jahr am 9. November statt.

Der 5. Jahrgang lernte in seinem Projekt verschiedene „Kinder der Welt“ kennen. Die 6. Klassen befassten sich mit dem Thema „Menschen mit Behinderung“. Die Schüler entwickelten in Rollenspielen Ideen, wie man Menschen mit Handicap in Schule, Freizeit und Sport gleichberechtigt einbeziehen kann. Um körperliche Einschränkungen nachempfinden zu können, bastelten die Schüler zum Beispiel eine „Schlechtsichtbrille“ und bewegten sich damit durch das Schulgebäude. Zudem lernten die Sechstklässler das Fingeralphabet für Gehörlose kennen.

Der 7. Jahrgang arbeitete zum Thema „Flucht und Vertreibung“ und setzte sich vor allem mit den Ursachen von Flucht auseinander. Die Schüler fragten sich, was für sie ein Grund wäre zu fliehen und auf welche Dinge sie bei einer Flucht verzichten könnten, und vollzogen mit dem Atlas die Bewegung der Flüchtlingsströme nach. „Durch die Auseinandersetzung mit einem Einzelschicksal erhielten die Schüler einen anderen Blickwinkel auf die Situation der Geflüchteten“, berichtet Frau Simon.

Die Klasse 7b besuchte die Gedenkstätte Lager Sandbostel. Nach einer theoretischen Einführung in die Geschichte des ehemaligen Kriegsgefangenenlagers führten die Schüler unter Anleitung der Gedenkstätten-Mitarbeiter verschiedene Aufräumarbeiten auf dem Lagergelände aus. „Die Schüler waren sehr interessiert und haben viele Fragen gestellt“, sagt Frau Schröder.

Das Thema „Gleichberechtigung der Geschlechter“ beschäftigte den 8. Jahrgang. Dabei reflektierten die Schüler kritisch eigene Vorstellungen und Vorurteile bezüglich der Geschlechterrollen. Was ist typisch männlich? Was ist typisch weiblich? Gibt es klassische Frauen- und Männerberufe? Bei der Auseinandersetzung mit dem „Gender“-Begriff wurde deutlich, dass solche Zuordnungen gesellschaftlich geprägt sind.

Der Jahrgang 9 diskutierte unter anderem darüber, was Rassismus ist, wie er entsteht und wie man ihm mit überzeugenden Argumenten begegnen kann. Die Zehntklässler schließlich arbeiteten zu verschiedenen Themen: Die 10a nahm zunehmende antisemitische Tendenzen in der Bundesrepublik zum Anlass, sich mit dem Thema „Judentum und Antisemitismus in Geschichte und Gegenwart“ zu beschäftigen. Ausgangspunkt waren dabei die Ereignisse, Hintergründe und Folgen der Reichspogromnacht von 1938. Neben der Geschichte und Verbreitung des Judentums, der Religion, Ritualen und Symbolen befassten sich die Schüler mit den Wurzeln und Erscheinungsformen des Antisemitismus in Vergangenheit und Gegenwart. Auch die Klassen 10c, 10d und 10e setzten sich anlässlich des Gedenktages mit den Hintergründen und Folgen der Reichspogromnacht auseinander.

Die Klasse 10b behandelte das Thema „Homosexualität“. Dabei standen neben der Klärung der Begrifflichkeiten und einer kurzen Dokumentation vor allem Formen der Diskriminierung kritisch im Fokus. Zum Schluss führten die Schüler ein Rollenspiel zum Thema „Coming out“ durch.

Info:

Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage
Das Projekt „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ ist ein Projekt von und für SchülerInnen, die gegen alle Formen von Diskriminierung, insbesondere Rassismus, aktiv vorgehen und einen Beitrag zu einer gewaltfreien, demokratischen Gesellschaft leisten wollen.
Seit dem 29.06.2007 gehört unsere Schule diesem größten deutschen Schulnetzwerk an.