Klassenausflüge

Klassenausflug im Doppelpack – vom Kriegsgefangenenlager in die „verbotene“ Hafenstadt

Text: Cornelia Krsak

Zwei Ausflüge in Folge unternahmen die Schülerinnen und Schüler des 9. Jahrgangs am 15. und 16. Juni 2017. Bei strahlendem Sommerwetter starteten die Klassen 9a und 9g mit Frau Ehlers, Frau Denker und Frau Krsak am Donnerstag ihre gemeinsame Radtour zur Gedenkstätte Lager Sandbostel.  Die Klassen 9b und 9c fuhren am gleichen Tag mit Frau Simon und Herrn Renner nach Bremerhaven und erkundeten die dortigen Hafenanlagen bei einer geführten Tour mit dem Hafenbus. Am Freitag wurden die Ausflugsziele getauscht: Die 9b und 9c radelten nach Sandbostel und die 9a und 9g machten sich mit dem Zug von Bremervörde auf nach Bremerhaven.

Die Führung in der Gedenkstätte Lager Sandbostel gab Einblicke in eines der dunkelsten Kapitel der deutschen Geschichte. Das Kriegsgefangenenlager wurde 1939 von der Wehrmacht eingerichtet. Bis Kriegsende durchliefen mehr als 300000 Kriegsgefangene, Zivil- und Militärinternierte das Lager. Die Schülerinnen und Schüler erfuhren, unter welchen menschenunwürdigen Bedingungen insbesondere die sowjetischen Gefangenen im Lager leben mussten. Viele starben an Entkräftung, Hunger und Mangelerkrankungen. Die hygienischen Zustände waren katastrophal. Eine ärztliche Versorgung gab es nicht. Auch die spätere Nutzung des Lagers, das unter anderem als Unterkunft für männliche jugendliche Flüchtlinge aus der DDR diente, war Thema bei der Führung. Besonders interessant und bewegend war der Gang durch die historischen Baracken und Gebäude des Kriegsgefangenenlagers, die noch eine Ahnung von den Schicksalen der Gefangenen vermittelten.

Geschäftige Betriebsamkeit herrschte dagegen in den Hafenanlagen von Bremerhaven. Mit dem Hafenbus ging es vorbei an Werften, „Autoregalen“ und großen Schiffen, die auf ihre Reparatur im gewaltigen Trockendock  warteten. Von der Fläche her gilt Bremerhaven als der größte Automobilterminal der Welt. Rund 2,1 Millionen Autos pro Jahr durchlaufen die Anlage. Mit dem Bus fuhren die Schülerinnen und Schüler mitten hinein in die „verbotene“ Hafenstadt, die zollfreie Zone, in der rund um die Uhr Container umgeschlagen werden. Auf dem Weg passierten sie die „letzte Kneipe vor New York“ und konnten dabei zusehen, wie riesige Autoschiffe im Minutentakt beladen wurden. Im Anschluss an die geführte Busrundfahrt verbrachten die Schülerinnen und Schüler noch eine Freizeit in der Innenstadt von Bremerhaven, bevor sie mit vielen Eindrücken die Heimreise antraten.