Auf den Spuren der Geschichte in Krakau

Text: Johanna Becker und Svea Bode, Klasse 10g

Die Klasse 10g absolvierte vom 24. bis 29. September 2017 ihre Studienfahrt nach Krakau in Polen. Die Reise startete am Sonntag um 16:30 Uhr am Flughafen in Hamburg und endete mit Verzögerung des Fluges am Freitagabend ebenfalls am Hamburger Flughafen.

Nach einem turbulenzfreien Flug kamen wir um circa 21:30 Uhr im Krakauer Hostel an. Nachdem wir die Koffer in unseren Zimmern verstaut hatten, nahmen wir unsere erste Mahlzeit in einem Restaurant zu uns.

Am Montag besichtigten wir im Rahmen einer selbstgestalteten Stadtführung den Krakauer Marktplatz, auf dem auch der ehemalige Rathausturm, dessen Stufen wir hochstiegen, zu finden ist. Im jüdischen Viertel besuchten wir eine noch gut erhaltene ehemalige jüdische Apotheke aus der Zeit des Krakauer Ghettos, die heute ein Museum ist, sowie die Remuh-Synagoge mit anliegendem Friedhof und der sogenannten Krakauer „Klagemauer“, die aus den zerstörten Grabsteinen des alten jüdischen Friedhofs besteht. Vom Juden-Viertel Kazimierz gingen wir zur Wawel-Burg, wo sich unsere Klasse in zwei Gruppen aufteilte. Die eine Gruppe hielt sich noch länger in der Wawel-Burg auf und besichtigte den Senatorska-Turm, während die andere Gruppe ins Hostel zurückkehrte.

Am Dienstag fand die geplante vierstündige Stadtführung durch Krakau, die ehemalige Hauptstadt Polens, statt. Diese führte vom Juden-Viertel über die Wawel-Burg zur Marienkirche auf den Marktplatz. Während der gesamten Führung erzählte uns die Gästeführerin einige Legenden, welche sich um die Sehenswürdigkeiten in Krakau rankten, wie z.B. die bekannte Drachenlegende. Nach der Stadtführung hatte die gesamte Klasse Freizeit. Wer mochte, konnte mit Frau Krsak und Herrn Engel im jüdischen Viertel in dem Restaurant „Ariel“ jüdisch essen.

Unser Mittwoch begann mit der Führung im Museum unter dem Marktplatz, in dem anschaulich dargestellt wurde, wie Krakau im 13. und 14. Jahrhundert aussah. Nach einer Stunde Pause entschloss sich unsere Klasse spontan Schindlers Fabrik zu besuchen. In der alten Fabrik von Oskar Schindler erfuhren wir hauptsächlich etwas über die Geschichte Krakaus während des Zweiten Weltkrieges. Leider gab es dort nur wenig Informationen über Oskar Schindler, seine Fabrik und die sogenannten Schindler-Juden.

Am Donnerstag um 7:30 Uhr startete unser Ausflug in das Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau. Beim Anblick des erhaltenen Haarberges ermordeter Häftlinge konnten viele von uns die Tränen nur schwer zurückhalten. Im Stammlager von Auschwitz bekamen wir sowohl einige der erhaltenen Gebäude zu sehen, in denen heute Fotos und Andenken an die ehemaligen Häftlinge ausgestellt sind, als auch die Tor-Inschrift „Arbeit macht frei“, weitere Gebäude wie das medizinische Versuchslager oder die Strafzellen für die Häftlinge, das Haus des Lagerleiters und den Galgen, an dem er erhängt wurde, und die nach Errichtung des Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau nicht mehr genutzte Gaskammer mit anliegendem Krematorium. Nachdem wir das Stammlager besichtigt hatten, fuhren wir nach Birkenau. Dort überblickten wir als erstes das gesamte Gelände vom Eingangsturm aus. Anschließend wurden uns verschiedene Baracken sowie die gesprengten Krematorien und das Denkmal für die Opfer des Holocaust in Birkenau gezeigt und erläutert. Nachmittags im Hostel sprachen wir mit unseren Lehrern über unsere Eindrücke. Wir persönlich nehmen daraus mit, dass so etwas nie wieder passieren darf und auch nicht hätte passieren dürfen.

Am Freitagmittag starteten wir unsere einstündige Weichselfahrt. Danach hatten wir eine Stunde Freizeit und trafen uns am Marktplatz mit der Klasse. Von dort aus gingen wir zu der Ausstellung, die uns die Gästeführerin in Auschwitz am Vortag empfohlen hatte. In der Ausstellung wurden Zeichnungen und Gemälde von ehemaligen Häftlingen aus Auschwitz-Birkenau ausgestellt. Nach dem Besuch der Ausstellung spielten wir mit der gesamten Klasse Mr. X.

Mit zwei Stunden Verspätung landeten wir gegen 24 Uhr in Hamburg, wo wir von unseren Familien empfangen wurden.

Die Klassenfahrt hat uns sehr gut gefallen und wir können anderen Klassen nur empfehlen, Krakau ebenfalls zu besuchen und die Stadt zu besichtigen.