Gemeinsam gegen Rassismus und Diskriminierung

Auch in diesem Jahr fand wieder der Projekttag „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ an der Oste-Hamme-Schule statt. Am 9. November beschäftigten sich die Schüler:innen in den Jahrgängen mit unterschiedlichen Themenschwerpunkten. Dabei ging es vor allem darum, auf Vorurteile, Diskriminierung und Rassismus aufmerksam zu machen und Strategien zu erarbeiten, diesen entgegenzuwirken.

Die 5a baute Behausungen von Kindern der Welt nach.

„Kinder der Welt“ war das Oberthema in den 5. Klassen. Die 5a erhielt Infotexte zu verschiedenen Kindern und recherchierte Informationen zu den Ländern, in denen die Kinder leben, und erstellte Ländersteckbriefe. Im zweiten Block verglichen Die Schüler:innen ihr eigenes Leben mit dem ihres gewählten Kindes im Hinblick auf Schule Familie und Freizeit. Im Anschluss wurde es kreativ. Die Klasse baute in Partnerarbeit Behausungen nach, in denen Kinder in den verschiedenen Ländern der Welt leben. „Dabei konnte mit Ton, Pappe, Papier und Acrylfarbe gearbeitet werden“, berichtet Frau Kersten. „Die Schülerinnen und Schüler suchten sich aber auch Materialien aus der Natur wie Stöcke und Blätter, sodass ein kleines Weltendorf entstand.“

Die Schüler:innen des 6. Jahrgangs beschäftigten sich mit dem Thema „Leben mit Behinderungen“. Dabei ging es zum Beispiel um die Fragen, was eine „Behinderung“ ist und wie Menschen mit Behinderungen ihren Alltag bewältigen.

Die 7a arbeitete zum Thema „Flucht und Asyl“ und setzte sich mit dem Begriff Heimat auseinander.

Das Thema „Flucht und Asyl“ stand in Jahrgang 7 auf dem Programm. „Meine Klasse hat sich zunächst Gedanken darüber gemacht, was Heimat für sie bedeutet, und dann Gründe dafür gesammelt, die Heimat verlassen zu müssen“, erzählt Frau Heitsch, Klassenlehrerin der 7a. Danach arbeiteten die Schüler:innen den Unterschied zwischen Flucht und Migration mithilfe eines Infotextes heraus und befassten sich mit anerkannten Flucht- und Migrationsgründen.

Anschließend ergründeten die Siebtklässler:innen, auf welche Dinge man verzichten kann und welche zu den Grundbedürfnissen gehören. Gemeinsam schauten sie die 30-minütige Doku „Meine Flucht“ und erstellten kleine Plakate und Steckbriefe zu Flucht-Biografien. Die Ergebnisse wurden in der Klasse präsentiert. „Die Schülerinnen und Schüler fanden es erschreckend, aber auch sehr interessant zu sehen, wie mühsam und gefährlich die Flucht aus dem eigenen Land sein kann“, berichtet Frau Heitsch. „Sie waren auch überrascht festzustellen, dass nicht nur Krieg ein Fluchtgrund sein kann.“

Um Geschlechterklischees und Rollenbilder ging es in Jahrgang 8 unter dem Motto „Typisch Mann, typisch Frau?“ Die 8b schaute dazu den aktuellen „Barbie“-Kinofilm, in dem Bilder von Weiblichkeit und Männlichkeit humorvoll auf die Schippe genommen werden. Anschließend wurde das Gesehene im Unterricht ausgewertet und reflektiert.

Im 9. Jahrgang ging es um die Schwerpunkte Rassismus und Antisemitismus. Die Schüler:innen erfuhren etwas über deren Entstehung und setzten sich mit den Folgen für die Betroffenen auseinander. Auch der Umgang mit rassistischen oder diskriminierenden Äußerungen im Schulalltag wurde kritisch reflektiert.

Der 10. Jahrgang absolvierte am 9. November noch sein Berufspraktikum und konnte daher nicht am Projekttag teilnehmen.

Text: Krs

Fotos: Hei, Ker

Workshop von „pro familia“: Fragen rund um Liebe und Sexualität

Frisch verliebt und plötzlich ganz viele Fragen? Beim sexualpädagogischen Workshop von „pro familia“ im 9. Jahrgang der Oste-Hamme-Schule konnten Schüler:innen ihre Fragen loswerden, die sie im normalen Unterricht eher nicht stellen würden. „Wir sind keine Lehrkräfte und wir geben auch keine Noten“, sagt Rebecca Lehr, die das Projekt zusammen mit Majvi Brandt in allen 9. Klassen durchgeführt hat. Die Schüler:innen könnten daher offener über Themen sprechen.

Rebecca Lehr (li) und Majvi Brandt von „pro familia“ führten den Workshop durch.

Lehr und Brandt sind Sexualpädagoginnen und in der Zweigstelle von „pro familia“ Stade in Bremervörde tätig. Nach ihrer Erfahrung wissen die Jugendlichen heute aus dem Internet schon sehr viel. „Sie haben schon viele Begriffe drauf. Im Workshop geht es um die Frage: Was hat das, was ich da im Netz sehe, mit dem realen Leben zu tun?“, so Lehr. Das Projekt sei dazu da, einen geschützten Raum zu bieten, in dem ganz offen über Themen rund um Liebe und Sexualität gesprochen werden kann. Die Schüler:innen konnten im Vorfeld in den Klassen Fragen aufschreiben und diese anonym in eine versiegelte Box werfen. Schulsozialpädagogin Claudia Leißner, die das jährlich stattfindende Projekt an der OHS organisiert, leitete die Fragen dann an die Seminarleiterinnen weiter.

„Wir haben ein buntes Themenspektrum“, berichtet Lehr. „Das erste Mal“, „Was ist mir wichtig in einer Beziehung?“, „Ist Eifersucht ein Zeichen von Liebe?“ – das sind nur einige der Themen, die den Schüler:innen unter den Nägeln brennen. „Uns geht es darum, dass die Jugendlichen eine Sprachfähigkeit im Hinblick auf Beziehungen erlangen“, erklärt Rebecca Lehr. Eigene Bedürfnisse, aber auch Grenzen zu kennen und mitteilen zu können, sei wichtig. Damit die Schüler:innen ganz unbefangen agieren konnten, blieben die Lehrkräfte draußen.

Text und Foto: Krs

Projekttag der Schülerfirma in der Gedenkstätte Lager Sandbostel

Die Schülerfirma der Oste-Hamme-Schule führt seit Jahren immer wieder Projekttage auf dem Gelände der Gedenkstätte Lager Sandbostel durch, so auch vergangene Woche. Am Dienstag, 10. Oktober 2023, fuhr eine Gruppe unter der Leitung von Marco Holsten zum ehemaligen Kriegsgefangenenlager, um das Eingangstor von Baracke 3 zu restaurieren. Der Arbeitseinsatz dauerte von 8 bis 12:50 Uhr. Dabei waren vier Schüler:innen der Schülerfirma-Werkstatt des 10. Jahrgangs: Mia Deppmeyer, Tyran Joel Sachse und Leon Tuszynski aus der 10b und Tizian Kackmann aus der 10c. Bei der Vorplanung tatkräftig unterstützt wurde Marco Holsten von Jürgen Wiegand, der ebenfalls beim Projekttag aktiv dabei war.

„Das Eingangstor von Baracke 3 war marode und nicht mehr zu schließen oder zu öffnen“, berichtet Holsten. Auch die Tragbalken des Tores sowie die Türen selbst seien teilweise verrottet gewesen. „Die Tragbalken wurden festgedübelt. Ein Balken musste erneuert werden. Die Türen wurden unten abgesägt und mit altem Holz wieder angefüttert. Nach dem Einsetzen der Türen wurden die Abdeckungen neben und über den Türen mit alten und neuen Brettern wieder hergestellt“, so Holsten. Auch über dem Toreingang mussten viele Bretter durch andere alte Bretter ersetzt werden.

Die Schüler:innen hatten während des Projekttages immer wieder Zeit sich im Lager, in den Ausstellungen und in der Baracke umzusehen.

Fotos: MHo

„Wir sind stark“ – Zivilcourage kann man lernen

Großes Geschrei im Gemeindesaal: Zwei Schüler geraten in einen Streit und es kommt zu einer „Schlägerei“. Mit Schlägern aus Schaumstoff prügeln die beiden Schüler aufeinander ein. Die Umstehenden feuern die Schläger lauthals an. Doch plötzlich bricht auf ein Signal hin das Geschrei ab. Die Menge zerstreut sich wortlos. Die Streithähne halten inne und schauen sich verdutzt an. Was ist da gerade passiert?

Solche und ähnliche Situationen werden im Rahmen des Programms „Wir sind stark“ spielerisch im Klassenverband nachgestellt, um zu zeigen, dass auch scheinbar Unbeteiligte großen Einfluss auf den Verlauf einer Konfliktsituation haben können. „Zuschauer gibt es nicht“, meint Dieter Wellbrock.  Gemeinsam mit Schulsozialpädagogin Claudia Leißner führt der Polizist bereits seit einigen Jahren das Präventionsprogramm an der OHS durch. Ziel ist es, die Jugendlichen zur Zivilcourage zu motivieren und ihnen alternative Handlungsmöglichkeiten in Konfliktsituationen vor Augen zu führen.

„Warum habt ihr aufgehört euch zu schlagen, als die anderen weggegangen sind?“ fragt der Polizist die beiden Schüler, die in der oben geschilderten Situation als Schläger agierten. Schnell wird den Schüler:innen der 7c  klar, dass das Verhalten der Zuschauenden einen Konflikt noch befeuern oder im besten Fall auch entschärfen kann. Hilfe zu holen, anstatt einfach nur zuzuschauen oder gar anzufeuern, ist in jedem Fall der erste Schritt zur Klärung der Situation. Sich selbst in den Streit einzumischen, könne unter Umständen sehr gefährlich sein, macht Wellbrock den Schüler:innen deutlich.

Bei weiteren praktischen Übungen geht es darum, die Jugendlichen für korrektes Verhalten in Notsituationen zu sensibilisieren, Toleranz und Empathie für andere zu entwickeln und auch Vertrauen in die Klassengruppe zu stärken. Sich rückwärts von einem Tisch fallen und von der Gruppe auffangen zu lassen, dazu gehört nicht nur Mut, sondern auch viel Vertrauen. Aber manchmal kann es auch sehr mutig sein, als Einziger vor der Gruppe zuzugeben, dass er sich bei der Übung unwohl fühlt und sie deshalb lieber abbrechen möchte. Die eigenen Grenzen zu erkennen und diese, wie die Grenzen der anderen, zu respektieren, auch darum ging es bei der Präventionsveranstaltung im 7. Jahrgang.

Entwickelt wurde das Projekt „Wir sind stark“ vom Polizeikommissariat Osterholz nach einer Idee des Präventionskommissariats (Polizeipräsidium München).

Text und Fotos: Krs

Die Nacht zum Tag gemacht: SSD startete beim NOL des JRK in Einbeck

Unter dem Motto „7 vs. Einbeck“ fand vom 8. bis 10. September 2023 der diesjährige Nachtorientierungslauf des Jugendrotkreuzes im Landesverband Niedersachsen statt. Vom in Einbeck gelegenen „Haus des Jugendrotkreuzes“ ausgehend, starteten am Freitagabend insgesamt 16 Gruppen aus ganz Niedersachsen, jede mit fünf bis neun Mitgliedern besetzt, um die Nacht zum Tag zu machen. Wer dabei jetzt aber an eine Party denkt, irrt gewaltig. Es ging viele Kilometer zu Fuß durch die Wälder und Felder rund um die Stadt, Hügel hinauf und hinab, teilweise in benachbarte Dörfer und auch mal in die Randgebiete Einbecks. Und an insgesamt zwölf Stationen gab es Aufgaben rund um Erste-Hilfe, Survivaltraining, soziales Miteinander und Wissen rund ums Rote Kreuz zu lösen. Die zwei Gruppen unseres Schulsanitätsdienstes, angeführt von Herrn Siegel und seiner ältesten Tochter, starteten um 23.30 Uhr und um 23:45 Uhr. Zurück waren beide Gruppen wieder gegen 9 Uhr am Samstagmorgen, um dann nach einem Frühstück ins Bett zu fallen. Abends wurde wieder die Nacht zum Tag gemacht, diesmal aber wirklich in Form einer Party, die den Rahmen für die Siegerehrung bildete. Unsere Gruppen schafften es auf den 9. und einen sensationellen 2. Platz, und das entschädigte für manch einen schmerzenden Fuß, Wadenschmerzen und dem Kampf gegen die Müdigkeit und die Kälte der Nacht.

Text und Fotos: Sie

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